Lesedauer: 6 Minuten

Content Marketing: Was ist das eigentlich genau?

Share Post:

Content-Marketing ist aktuell in aller Munde. Jede Marketerin, die etwas auf sich hält, setzt sich damit auseinander. 

Es gab diese Marketing-Disziplin prinzipiell schon vor dem Internet und begleitet Unternehmen mit strukturierter und kreativer Unternehmenskommunikation bis heute.

Seit einiger Zeit scheint Content-Marketing die ultimative Antwort auf alles zu sein – vor allem in dieser Zeit, in der die Grenzen zwischen PR, Marketing, Journalismus, klassischer Werbung und Social-Media immer mehr verschwimmen.

Wenn ich dich jetzt ganz spontan frage: Was ist Content-Marketing genau?

Hättest du gleich eine Antwort parat, ohne viel recherchieren zu müssen?

Uns ist immer öfter aufgefallen, dass viele Unternehmerinnen und Inhouse-Marketerinnen diese Frage nicht gleich beantworten können. Deshalb muss es dir nicht peinlich sein, falls es dir auch so geht.

Um das zu ändern, habe ich mich dazu entschlossen, einen ausführlichen Blogpost darüber zu schreiben. Ich beantworte hier die folgenden Fragen leicht verständlich:

  • Was ist Content-Marketing genau?
  • Wie lässt es sich planen, strukturieren und abgrenzen?
  • Welche Vorteile bringt es für dein KMU konkret?
  • Ist es wirklich das Allheilmittel?

Ich möchte dir hier zeigen, wo die Reise mit Content-Marketing hingehen kann. Und du erfährst mögliche Zugänge zum Thema und wie du diese für dein Unternehmen nutzen kannst.

Content_Tool von wisano mockup

Was ist Content-Marketing nun genau?

Content-Marketing ist der strategische Ansatz des Marketings, der mit nicht-werblichen, redaktionell-journalistischen Inhalten arbeitet. Dabei konzentrierst du dich auf die Erstellung und Verbreitung wertvoller, relevanter und konsistenter Inhalte.

Du sprichst damit ein klar definiertes Zielpublikum (=deine Zielgruppe) an und versuchst diese gezielt an dein Unternehmen zu binden. Ziel ist es, die potenziellen Kundinnen zu einer profitablen Zielhandlung zu bewegen:

  • kaufen
  • Termin buchen
  • Kontakt aufnehmen
  • Registrieren
  • Abo abschließen
  • usw.

Um damit erfolgreich zu sein, solltest du natürlich auch eine entsprechende Strategie entwickeln und verfolgen. Du brauchst dazu:

  1. Eine klar definierter Zielgruppe.
  2. Relevanten Content für deine Zielgruppe.
  3. Konsistenten Content und eine gleichbleibende Markenbotschaft.
  4. Klar definierte Ziele (am besten gekoppelt an deine Unternehmensziele).

Und welche Content-Arten gibt es?

Content ist Englisch und bedeutet Inhalt. Davon gibt es gleich 4 Arten im Internet:

Sie treten in den verschiedensten Formen und Kombinationen auf. Jeder Inhalt, den du im Rahmen gezielter und strategischer Marketingaktivitäten erstellst, ist so gesehen Content. Dieser muss komplett auf deine Unternehmensziele und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe abgestimmt werden – sonst ist es einfach nur Inhalt und hat nichts mit Content-Marketing zu tun. 😉

Content-Marketing und der Unterschied zu klassischem Marketing

Bei Marketing-Strategien wird auf Botschaftsebene ganz grob zwischen Pull und Push unterschieden.

Klassisches Marketing lässt sich dem Push-Marketing zuordnen. Dabei geht es darum, die potenziellen Kundinnen aktiv auf dein Angebot aufmerksam zu machen.

Bei der Pull-Strategie – zu der auch das Content-Marketing zählt – sucht die Zielgruppe eigenständig nach deinen Services oder Produkten. Das Interesse geht hier von den Menschen aus. Es besteht ein bestimmtes Bedürfnis, manchmal auch ein Problem, für das die Menschen aus deiner Zielgruppe eine Lösung suchen.

Wenn du die Lösung für ihr Problem bereitstellen kannst, musst du nur noch darauf achten, dass sie dich im Internet auch finden können. Das bedeutet eben, im Netz sichtbar sein und unter relevanten Themen gefunden werden. Das geht zum Beispiel über

  • die eigene Website
  • den eigenen Blog
  • den eigenen Newsletter
  • die eigenen Social-Media-Seiten

Außerdem spielen Erreichbarkeit und schnelle Reaktion auf Kundenwünsche und -anfragen eine große Rolle.

Weitere Merkmale von Content-Marketing:

Botschaften: Kundenorientiert (Kundeninteressen adressieren)

Sprich die Sprache deiner Zielgruppe! Ein Steuerberater z.B. muss seine Klienten ganz anders ansprechen, als ein Fitness-Trainer. Egal, ob mit Text, Bild, Audio oder Video. Verwende Inhalte, die deine Zielgruppe verstehen kann und mit der sie sich identifizieren kann.

Relevanzfokus: Themen- und Problemrelevanz

Dabei ist gemeint, dass du bitte nicht auf den Trugschluss hereinfallen solltest, dass deine Kunden automatisch interessiert, was dir gerade unter den Fingernägeln brennt. Achte gut darauf, was deine Zielgruppe wirklich wissen möchte. Dazu haben wir einen ausführlichen Blogpost unter dem folgenden Link veröffentlicht: Themenrecherche für Content-Marketing: So geht’s am besten

Ziel: Kundenzufriedenheit, Imagepflege, Reputation, Kundenbindung, Kaufentscheidungsvorbereitung

Deine potenzielle Kundin ist im Internet auf der Suche nach deinem Angebot. Nun gibt es aber auch genügend Mitbewerber. Warum sollte sie also dein Angebot in Anspruch nehmen und nicht das deiner Mitbewerber?

Mit einer Content-Strategie, die zu dir und deinem Unternehmen passt, kannst du dich als vertrauensvolle Ansprechpartnerin positionieren. So erleichterst du den Menschen in deiner Zielgruppe die Kaufentscheidung.

Taktik: Informative, hilfreiche, unterhaltende Inhalte

Es geht eben beim Content-Marketing nicht darum, deine Produkte oder Dienstleistungen direkt anzupreisen. Viel mehr solltest du den Fokus darauf setzen, informative Inhalte rund um das Thema unverbindlich zur Verfügung zu stellen. Das schafft Vertrauen bei den Menschen in deiner Zielgruppe und erhöht die Kaufwahrscheinlichkeit.

Inhalt: Redaktionell-journalistisch

Das bedeutet, dein Content sollte informell, meinungsbildend und faktenorientiert sein. Trotzdem nicht die unternehmerischen und marketingtechnischen Ziele aus den Augen verlieren!

Es kann schwierig werden, dabei nicht den Faden zu verlieren. Achte darauf, dich nicht in Details zu verzetteln und eine sinnhafte Brücke zu deinem Unternehmenszweck zu schlagen.

Werbewirkung: Erzeugung von Einstellungen als Ausgangspunkt einer besseren Wirkung späterer Marketingmaßnahmen

Das erkläre ich am besten an einem Beispiel: Stell dir vor, ein Immobilienunternehmen hat seinen Blog als Immobilienratgeber konzipiert. Darauf finden die Menschen zahlreiche Blogartikel rund um die Themen Wohnung kaufen oder Wohnung verkaufen.

Interessierte können sich hier kostenlos Infos besorgen und ihre ersten Fragen beantworten. Es geht in weiterer Folge natürlich darum, potenzielle Wohnungskäuferinnen und -verkäuferinnen zu finden.

ABER das sollte nie Hauptthema der Blogposts sein. Vielmehr geht es darum, wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema zu erklären und leicht verständlich zugänglich zu machen. So wissen die Blogbesucherinnen schon vorab, bei wem sie sich melden können, wenn sie mal was brauchen.

Denn mittlerweile ist es so, dass sich potenzielle Kundinnen sich eher abgeschreckt fühlen von heischerischen (wir nennen es gern pushy) Werbebotschaften.

Content Marketing ist Strategie und nicht Instrument

Bitte merken: Nicht jeder Inhalt im Online-Marketing ist automatisch Content-Marketing, nur weil content übersetzt Inhalt heißt.

Wie du bereits erfahren hast, macht die inhaltliche Ausrichtung des Contents den Unterschied. Außerdem:

  • Zielgruppenorientierung
  • Platzierung
  • Strategische Ausrichtung

Zusammengefasst solltest du jetzt die folgenden Aussagen viel besser zu- und einordnen:

FALSCH: Wir machen Website, Facebook, Newsletter und Content-Marketing.

RICHTIG: Wir machen Content-Marketing in den Kommunikationsinstrumenten Website, Facebook und Newsletter.

Deine Content-Strategie ermöglicht es dir, die richtigen Inhalten für die richtigen Personen am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu platzieren. So werden aus Interessentinnen Kundinnen.

Content-Marketing-ist-strategie-nicht-instrument

So weißt du, was deine Zielgruppe wirklich interessiert

Good to know: Nutzerinnen werden täglich im Internet mit werblichen Informationen regelrecht bombardiert. McKinsey hat bei einer Umfrage herausgefunden, dass Internetnutzerinnen Inhalte abstoßend finden, die zu sehr verkäuferisch wirken.

Kundinnen müssen also heute schon früher im Kaufprozess angesprochen werden. Mit Content-Marketing kannst du das Vertrauen zu deiner Zielgruppe aufbauen, indem du über Themen informierst, die sie wirklich interessieren, ohne dafür von ihnen etwas zu verlangen.

Du kannst dich also mit deinem informativen Content im Kopf deiner Kundinnen verankern, noch bevor sie überhaupt in der Phase der Kaufentscheidung sind.

Dazu solltest du die folgenden Fragen aber schon im Vornhinein beantworten können:

  1. Wer ist meine Zielgruppe?
  2. Wo kann ich diese (im Internet) finden
  3. Welche sind relevante Inhalte?
  4. Wo und wie werden deine Produkte im Alltag eingesetzt?
  5. In welchem Alltags- und Aktivitätsbereich der Kundin spielen deine Angebote eine Rolle?

Wie du nun genau die Themen herausfindest, die deine spezifische Zielgruppe am meisten interessiert, erfährst du in diesem Blogpost: Themenrecherche für Content-Marketing: So geht’s am besten

Take-away zur Content-Erstellung

Wenn du dann die passenden Themen für die Menschen aus deiner Zielgruppe recherchiert hast, kannst du dich an die Content-Erstellung machen. Dazu möchte ich dir noch meine sechs goldenen Regeln für gute Inhalte mitgeben:

  1. Konkret ein Bedürfnis ansprechen
  2. Floskeln vermeiden
  3. Konzentriere dich auf Benefits
  4. Korrekte Rechtschreibung und Grammatik beim Schreiben
  5. Leicht konsumierbare Satzstruktur
  6. Sprich die Sprache deiner Zielgruppe

Fazit: Das bringt Content-Marketing für dein KMU

Mit Content-Marketing kannst du mit deinen potenziellen Kundinnen einen echten Dialog aufbauen. Dabei kannst du darauf verzichten, ihnen ein Produkt oder eine Dienstleistung aufdringlich anzubieten und sie trotzdem langfristig an dich und dein Unternehmen binden.

Du kannst damit viele deiner Unternehmensziele verwirklichen, ohne dich selbst (oder dein Unternehmen) verkaufen zu müssen.

Außerdem kannst du mit der Umsetzung deiner eigenen Content-Strategie die Auffindbarkeit deiner Website verbessern (=SEO). Und das allerbeste: Du kannst richtig kreativ sein, wenn es darum geht, die Fragen deiner Zielgruppe mithilfe von relevantem Content zu beantworten.

Ziel von Content-Marketing ist es, das Kaufverhalten indirekt zu beeinflussen. Das schaffst du, indem du Inhalte für deine Followerinnen, Websitebesucherinnen, Blogleserinnen & Co. – also deine Zielgruppe – kreierst und zur richtigen Zeit am richtigen Ort platzierst.

Eine gute Content-Marketing-Strategie hilft dir dabei, neue Kundinnen anzuziehen und für dich zu gewinnen. Zudem bindet sie deine bestehenden Kunden kontinuierlich an deine Marke.

Ein kleiner Wermutstropfen: Content-Marketing braucht Weile

Bevor du jetzt gleich in blinde Euphorie ausbrichst, muss ich dir noch sagen, dass die Entwicklung und Umsetzung solch einer Content-Strategie schon ziemlich aufwendig ist. Außerdem darfst du dir nicht erwarten, dass von heute auf morgen Wunder geschehen. Klar, kann es mal passieren, dass einer deiner Posts viral geht. Aber das passiert eher selten und kann nicht vorhergesehen werden (selbst, wenn dir das viele Agenturen weismachen wollen). 

Solltest du dich aber dennoch auf die Reise einlassen, baust du dir damit ein festes Fundament auf deinem Fachgebiet im Internet, von dem dich keiner mehr so schnell herunterstoßen kann. Content-Marketing ist eine sehr nachhaltige und langfristige Art des Marketings, die sich auf längere Sicht aber wirklich lohnt.

Klar braucht auch die Erstellung des Contents so einiges an Zeit. Zum Glück gibt’s jetzt wiasano, um dir dabei unter die Arme zu greifen. 

Alles Liebe,
Nina von wiasano

PS: wiasano hilft dir deine Posts schnell und gut zu erstellen – so ziemlich vollautomatisiert. Du möchtest gerne wissen, wie das genau funktioniert? Schau dir am besten gleich unser Demo-Video an.

 

 

Hinweis zur gendergerechten Sprache

Der Einfachheit zuliebe wird so manches Opfer erbracht, wie so häufig der Verzicht auf die weibliche Form. Wir wollen an diesen alten Mustern aber nicht festhalten. Denn – wo bleibt denn dann bitte der Fortschritt?

Leider gibt es aber im deutschen Sprachgebrauch keine einheitliche Vorgehensweise. Noch nicht einmal der Duden hält eine klare Empfehlung für einheitliches Gendern bereit.

Sprache ist etwas lebendiges, das die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Das wollen wir auch und haben uns auf unserem Blog – im Sinne einer gestalterischen Freiheit – für das generische Femininum entschieden. Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass beide Geschlechter gleichermaßen damit gemeint sind.

Foto: Taibon Fotografie | freepik.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du möchtest keine Neuigkeiten mehr verpassen?
 
Melde dich hier an zum Ratgeber für Inhouse-Marketing:
Registriere dich mit Namen und Mailadresse und erhalte wöchentlich den wiasano-Ratgeber für Inhouse-Marketing. Deine Daten verwenden wir ausschließlich für Demozwecke und unsere wiasano Info-Mails. Du kannst dich jederzeit wieder davon abmelden.