Ein großes Problem bei der Entwicklung eines neuen Produkts ist häufig, dass sich die Menschen, denen man davon erzählt, nichts darunter vorstellen können. Oder sich schlichtweg etwas anderes vorstellen, als es dann sein wird.
Genau vor diesem Problem standen Gert und ich auch. Wir hatten unseren Proof-of-Work so gut wie fertig und eine konkrete Vorstellung, wie später die Benutzeroberfläche zu unserer Software aussehen sollte. Zumindest hatte jeder von uns seine eigene Vorstellung davon. 😉
Die Menschen um uns herum konnten sich aber nichts darunter vorstellen. Trotz unserer Bemühungen es so einfach wie möglich zu erklären, herrschte große Verunsicherung. Also war für uns schnell klar: Wir müssen die Benutzeroberfläche sichtbar machen – und sei es nur als Design-Entwurf.
So kamen wir zu Empatic – the Human Experience Company
In unserer Zeit im InnCubator durften wir an einem Usabilty-Testessen teilnehmen. Dieses wurde organisiert und durchgeführt von Empatic – the Human Experience Company – einer UX-Design-Agentur hier aus Tirol. Die haben wir also angerufen und einen Beratungstermin vereinbart.
Ursprünglich dachten wir, dass ein Design-Sprint das Richtige für uns wäre. Wir bekamen dann aber einen individuellen Projektablauf bereitgestellt, der besser zu uns und unseren Zielen passte. So konnten wir unser UI-Design und unseren ersten Klick-Dummy erstellen lassen.
Hier wollen wir unsere Erfahrung mit einer professionellen UX-Design-Agentur mit euch teilen. Außerdem zeigen wir euch die Vorteile einer solchen Dienstleistung im Entwicklungsprozess von digitalen Produkten.
Aber zuerst: Was ist eigentlich UX-Design?
Beim User-Experience-Design (kurz: UX-Design) geht es grob gesagt darum, die Erfahrungen von Userinnen mit digitalen Produkten zu verbessern. Bei neuen Produkten – wie unserer Software – bedeutet das, überhaupt erst einmal ein gutes Nutzerinnenerlebnis zu kreieren.
Wie der Name schon sagt, liegt im Fokus aller Bemühungen die Userin in ganzheitlicher Sicht – ihre Gedanken, Emotionen und Bedürfnisse spielen bei der Entwicklung eine wichtige Rolle.
Alles klar, so weit? Falls nicht, lass es dir hier von den Profis von Empatic erklären:
https://empatic-ux.com/blog/was-ist-ux/
Die Vorteile von UX-Design und was es uns gebracht hat
Eine unserer Anforderungen an wiasano war von Anfang an, eine Software zu entwickeln, mit der die Userinnen richtig gerne arbeiten.
Mit diesem Gedanken im Kopf sind wir in den Design-Prozess gestartet – immer die Qualität unserer Anwendung als Ziel vor Augen. Einer der großen Vorteile von professionellem UX-Design ist eben die hohe Nutzerzufriedenheit der jeweiligen Anwendung. Daraus wiederum entwickeln sich zufriedene Kundinnen und der Erfolg ist vorprogrammiert.
Außerdem kannst du dir mit einem ordentlichen UX-Design-Konzept einen Haufen Kosten sparen – gute Planung ist ja bekanntlich die halbe Miete.
Lass es mich an einem Beispiel erklären: Stell dir vor, du beginnst wie wir, mit der Entwicklung einer Software. Du hast am Anfang zwar eine Ahnung, was deine potenziellen Userinnen brauchen und wollen, wissen kannst du es aber nicht.
Im UX-Design-Prozess lotest du das aber ganz genau aus und fragst sie sogar danach. So kannst du von Anfang an eine Software auf den Markt bringen, die die Userinnen toll finden und gerne annehmen werden.
Du sparst dir also einiges an Entwicklungskosten, weil du direkt an der Userin entwickelst und schon in die passende Richtung losstartest und somit weniger Korrekturschleifen benötigst. Und wir alle wissen, wie wertvoll jede gesparte Entwicklerstunde in einem Software-Start-up ist. 😉
Und so ist unser Projekt mit Empatic abgelaufen
Dich interessiert jetzt sicher, wie das alles vonstatten geht…
In den nächsten Absätzen beschreiben wir den spannenden Ablauf so eines Design-Prozesses mit einer professionellen UX-Agentur.
Schritt 1: Erstgespräch und Führung durch die Werkstätte Wattens
Bevor der ganze Spaß mit Empatic losging, empfing uns Josef in der Werkstätte Wattens. Wir haben dort in einem gemeinsamen Gespräch bei einem tollen Kaffee von unbound grob den Rahmen unseres Projekts abgesteckt.
Da weder Gert, noch ich je zuvor in der Werkstätte Wattens waren, hat uns Josef auch gleich eine Führung angeboten. Wir waren unglaublich begeistert!
Danach bekamen wir ein individuelles und wirklich detailliertes Angebot – eben genau auf unser Projekt zugeschnitten und super verständlich. So konnten wir uns besser darauf einstellen, was uns erwartet.
Schritt 2: Kick-off-Workshop – uns hat der Kopf geraucht
Unser Kick-off-Workshop mit Tamara (UX-Architect bei Empatic) dauerte einen ganzen Vormittag. Tamara wollte alles wissen, von unserem aktuellen Entwicklungsstand über alle Funktionen bis zu den Zielen, die wir mit dem UX-Design verfolgen wollten.
Da haben wir auch schon gemeinsam die User-Journey erarbeitet, die Tamara und Zack (UX-Designer bei Empatic) als Grundlage für die Designphase dienen sollte.
Schritt 3: Konzept und UX-Design – endlich was zum Anschauen
Nachdem wir die ersten Wireframes bekommen hatten, ging es weiter in einige Iterationsschleifen. In gemeinsamen Calls gingen wir die Wireframes gleich ein paar Mal durch und konnten alle unsere Wünsche deponieren.
Was wir hier sehr positiv hervorheben möchten: Tamara und Zack haben sich all unsere Vorschläge und Ideen angehört, allerdings nicht immer alles umgesetzt, was wir uns so vorgestellt haben.
Warum das positiv ist? Weil das für die Professionalität der Agentur spricht! Schließlich sind sie die Profis und wissen, wie der Hase in Sachen UX-Design läuft. Was möglich war und Sinn machte, haben sie umgesetzt. Was Blödsinn war, haben sie uns erklärt und wir ließen es sein.
So haben wir uns gemeinsam das Design für unsere Benutzeroberfläche erarbeiten. Es sollte natürlich unseren Vorstellungen entsprechen, aber auch von der Userin verstanden und intuitiv bedient werden können. Ob das auch in der Realität so war, sollten wir dann im User-Testing feststellen.
Schritt 4: User-Testing – unser Klickdummy auf dem Prüfstand
Nachdem wir mit allen Abstimmungen durch waren, haben Tamara und Zack unseren ersten Klickdummy auf Figma umgesetzt und das User-Testing konnte stattfinden.
Dazu haben wir 5 Tester rekrutiert, die quasi Archetypen unserer Zielgruppe waren. Tamara hat die Teilnehmer einzeln durch den Test geleitet und alles dokumentiert. Wir bekamen daraus wertvolle Erkenntnisse, wie wir unseren Klickdummy und somit unsere Benutzeroberfläche verbessern sollten.
Zum ersten Mal haben wir gesehen, ob unsere Annahmen und die Meinung unserer Zielgruppe tatsächlich zusammenpassten. In vielen Punkten waren wir schon auf der richtigen Fährte. Bei anderen hatten wir jetzt eine konkrete Angabe, was wir ändern sollten.
Schritt 5: UI-Design – fix und fertig
Endlich hatten hat unsere Software ein Gesicht bekommen. Nun wird es uns um einiges leichter fallen, den Menschen unsere Idee verständlich zu machen. Nun haben wir eine viel bessere Grundlage um mit potenziellen Kunden, Fördergebern und Investoren zu sprechen.
Mit der grafischen Gestaltung unserer Benutzeroberfläche hat uns Empatic einen schönen Schritt weiter gebracht. Endlich konnten wir die Interaktion der Menschen mit unserer Software darstellen – und das noch weit vor dem eigentlichen Go-live.
Schritt 6: Finale – ein gelungener Abschlussworkshop
Aber nicht, dass ihr glaubt, wir haben dann einfach ein paar Dateien in die Hand bekommen und Tschüss…
Ganz im Gegenteil! Am Ende des Projekts gab es nochmals einen Workshop mit Empatic, in dem wir ein Resümee gezogen haben, die Ergebnisse präsentiert bekamen und noch offene konzeptuelle Punkte weiter ausgearbeitet haben.
Was uns besonders gefallen hat
Die Zusammenarbeit mit Empatic war unglaublich spannend. Wir waren die ganze Zeit gefordert und konnten uns richtig einbringen. Zack hat uns immer die aktuellen Versionen des Designs als Screenshots in Miro hochgeladen und wir konnten jederzeit Anmerkungen machen.
Wir hatten sehr viele Gespräche und Feedbackschleifen – so hatten Gert und ich das Gefühl, dass wir das Design wirklich gemeinsam mit Empatic entwickelt, statt einfach nur einen Externisten damit beauftragt haben. Außerdem sparen so eng gestaffelte Iterationsschleifen dann doch Zeit.
Weil die Entwicklung unsere User-Interfaces immer in die Richtung ging, die wir uns vorstellten.
Wir pflegten einen freundschaftlichen Umgang mit dem Empatic-Team, was die Arbeit sehr spaßig gestaltete. Ist ja auch wirklich ein cooles Team! Trotz allem Spaß war die Projektabwicklung von Vorne bis Hinten super professionell. Genau die richtige Mischung eben.
Unser Fazit
Wenn du ein digitales Produkt entwickelst, das die Userinnen dann gerne benutzen sollen, lass dir von einer UX-Design-Agentur wie Empatic helfen.
Bei uns geht der Output weit über die grafische Darstellung der Benutzeroberfläche hinaus. Durch die genaue Konzeptionierung von Seiten der Agentur mussten wir selbst einige Punkte neu überdenken. Wir mussten Tamara und Zack ja alles bis ins Detail erklären können – so hinterfragten wir uns selbst oft und brachten wieder alles auf einen Nenner.
Ja, das kostet Zeit und Geld, aber das Ergebnis ist unbezahlbar! Durch die Zusammenarbeit, den ständigen Austausch und die Auseinandersetzung mit den Anforderungen an unsere Benutzeroberfläche, sind wir auch in unserem Konzept wieder einen großen Schritt weiter gekommen.
Vielen Dank, Tamara, Zack, Josef und allen anderen von Empatic für diese Erfahrung und eure Unterstützung!
Du hast Fragen zu wiasano?
Schau dir am besten unser Demo-Video an: Hier klicken & Demo-Video ansehen
Alles Liebe,
Nina von wiasano
Hinweis zur gendergerechten Sprache
Der Einfachheit zuliebe wird so manches Opfer erbracht, wie so häufig der Verzicht auf die weibliche Form. Wir wollen an diesen alten Mustern aber nicht festhalten. Denn – wo bleibt denn dann bitte der Fortschritt?
Leider gibt es aber im deutschen Sprachgebrauch keine einheitliche Vorgehensweise. Noch nicht einmal der Duden hält eine klare Empfehlung für einheitliches Gendern bereit.
Sprache ist etwas lebendiges, das die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Das wollen wir auch und haben uns auf unserem Blog – im Sinne einer gestalterischen Freiheit – für das generische Femininum entschieden. Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass beide Geschlechter gleichermaßen damit gemeint sind.
Foto: Taibon Fotografie